Ich habe gestern auch Zone of interest gesehen und war echt enttäuscht. Volle Zustimmung zu Post #321, das könnte komplett von mir sein.
Inhaltlich - natürlich sehr schwere Kost. Diese Ungeheurlichkeit lässt einen ja sprachlos zurück. Aber eben die Umsetzung des Themas entsprach so gar nicht dem, was ich erwartet hatte.
Wahrscheinlich fehlt mir auch das künstlerische Verständnis für solche Stimittel, aber mir ist absolut unbegreiflich, wie dieser Film einen Oscar ausgerechnet für den Ton bekommen hat. Genau den fand ich nämlich grottenschlecht. Auf mich wirkte der irgendwie "amateurhaft" aufgenommen, aber das ist ja wohl so gewollt.
Mein Fall war dieser Film leider so gar nicht. Aber wie oben schon jemand schrieb, sowas ist ja alles subjektiv.
Menschen sind ein Naturprodukt. Farbliche Abweichungen sind unbedenklich.
Es ist wirklich ein Jammer, dass die Fähigkeit zu Sprechen scheinbar nicht an die Fähigkeit zu Denken geknüpft ist.
Und ich war gestern hin und weg vor Begeisterung. Was für ein Kunstwerk! Wie geradezu beiläufig das Grauen sich einschlich. Aber so ist das, für den einen ist es was und für den anderen nichts.
Und was den Ton anging, dieses ständige hintergründige Wummern der Verbrennungsöfen fand ich sehr sehr gruselig.
Ich hab nochmal nachgedacht. Das mit dem Ton, das waren ja eben nicht nur die Dialoge, sondern die ständigen Hintergrundgeräusche hinter der Lagermauer. Und das war einfach fantastisch gemacht, wie die sich immer "reingeschlichen" haben. Doch, auch das fand ich fantastisch.
Zitat von Tabea57 im Beitrag #314Heute habe ich "Poor Things" gesehen. Was für eine Fahrt! Und diese Bilder! Sieht aus wie gemalt und ist es wahrscheinlich auch. Hat mich alles an Alice im Wunderland erinnert. Und die Selbst-Entdeckung der Bella Baxter - grandios! Und auch gruselig, was dort im Haus so alles veranstaltet wurde...
In der Tat ein großartiger Film. Aber vielleicht bin ich, als großer Fan von Lanthimos und seinem faible für bizarre Drehbücher (The Lobster!), etwas vorbelastet… Bildsprachlich auf jeden Fall interessant und anders als in seiner vorherigen Filmen, moderner Manierismus sozusagen. Die Wahl der Brennweiten/Objektive (extrem häufige Einsatz von Weitwinkeln bis zum Fishauge, "swirly bokeh", was man eigentlich versucht zu vermeiden), die surrealen Farben,… wären mehr orthogonale Bildeinstellungen dabei, könnte man zeitweilig denken, man schaue in einem Film von Wes Anderson.
Emma Stone hat sich ihren Oscar mit diesem Film redlich verdient. Zudem: schön, mal wieder Hanna Schygulla auf der Leinwand zu sehen.
"Das vornehme Wort Kultur tritt anstelle des verpönten Ausdrucks Rasse, bleibt aber ein bloßes Deckbild für den brutalen Herrschaftsanspruch." Theodor W. Adorno
"Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben" Leo Tolstoi
Zitat von promethea71 im Beitrag #330Habt ihr den Film im Originalton gesehen oder synchronisiert?
Wenn sich das auf ZONE OF INTEREST bezieht: der Film ist nicht synchronisiert worden. Er ist im Orginal deutsch und wird in der Welt untertitelt gezeigt. Ich selbst habe ihn mit englischen Untertiteln gesehen und konnte Verständnislücken ausfüllen.
Und was den Ton anging, dieses ständige hintergründige Wummern der Verbrennungsöfen fand ich sehr sehr gruselig.
Das in jedem Fall. Aber ansonsten fand ich den Ton schlecht - Dialoge unverständlich, etc.
Das liegt an der Art, wie der Film gedreht wurde, die sich komplett von der üblichen Vorgehensweise unterscheidet. Auf dem Set waren mehrere statische Kameras installiert, die alles gefilmt haben, aber den Darsteller*innen nicht gefolgt sind. Wir sehen im Film keinen einzigen Shot aus der Perspektive der Hauptfiguren, wir schauen nur auf sie und das meistens aus Distanz. So vermeidet der Film die Täterperspektive. Dass Dialoge zum Teil nicht verständlich sind, wird dabei in Kauf genommen, manches ist auch nicht so wichtig.
Und was den Ton anging, dieses ständige hintergründige Wummern der Verbrennungsöfen fand ich sehr sehr gruselig.
Das in jedem Fall. Aber ansonsten fand ich den Ton schlecht - Dialoge unverständlich, etc.
Das kann auch bewusst eingesetztes Stilmittel sein; Wenders z.B. hat gerne mit Dialogen gearbeitet, die bewusst durch Störgeräusche überlagert wurden.
"Das vornehme Wort Kultur tritt anstelle des verpönten Ausdrucks Rasse, bleibt aber ein bloßes Deckbild für den brutalen Herrschaftsanspruch." Theodor W. Adorno
"Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben" Leo Tolstoi
Und was den Ton anging, dieses ständige hintergründige Wummern der Verbrennungsöfen fand ich sehr sehr gruselig.
Das in jedem Fall. Aber ansonsten fand ich den Ton schlecht - Dialoge unverständlich, etc.
Das liegt an der Art, wie der Film gedreht wurde, die sich komplett von der üblichen Vorgehensweise unterscheidet. Auf dem Set waren mehrere statische Kameras installiert, die alles gefilmt haben, aber den Darsteller*innen nicht gefolgt sind. Wir sehen im Film keinen einzigen Shot aus der Perspektive der Hauptfiguren, wir schauen nur auf sie und das meistens aus Distanz. So vermeidet der Film die Täterperspektive. Dass Dialoge zum Teil nicht verständlich sind, wird dabei in Kauf genommen, manches ist auch nicht so wichtig.
Ich fand die Machart auch faszinierend, für mein Empfinden wurde so "der ganz normale Wahnsinn" sehr deutlich. Ich habe viele Dialoge akustisch nicht verstanden, aber das war auch gar nicht nötig, es wurde ja meistens sowieso nichts Interessantes gesagt. Der Film wirkte an vielen Stellen so, als hätte jemand im Alltag die super 8 Kamera drauf gehalten und mitgefilmt. Aber die Gräusche von hinter der Mauer waren, so wie ich gelesen habe, mit sehr viel Aufwand rekonstruiert. Es gab wohl eine Bibliothek mit über 600 Geräuschen, bei denen die Intensität und Ausprägung vorher sehr genau errechnet worden ist, damit es realistisch über die Mauer schallt. Am Anfang habe ich drauf gewartet, "wann es endlich anfängt", aber zum Ende hin habe ich zunehmend die Luft angehalten, weil es so beklemmend war. Die Kinder haben wohl später teilweise Suchtprobleme bekommen.
Ich war in back to black - tja was soll man sagen, tragisch wie manch junges Leben endet. Finger weg von Drogen und zuviel Alkohol. Ich hätte mir ein wenig mehr Tiefgang in dem Film gewünscht, fand das ganze etwas zu stationsmäßig "abgearbeitet" und das Filmende auch nicht so ganz zufriedenstellend. Musik aber top.
Die Darstellerin singt selbst. Vermutlich ist da aber auch genug Tontechnik im Hintergrund mit im Einsatz. Also es hört sich (für mich) ziemlich echt an.
Zitat von Tabea57 im Beitrag #314Heute habe ich "Poor Things" gesehen. Was für eine Fahrt! Und diese Bilder! Sieht aus wie gemalt und ist es wahrscheinlich auch. Hat mich alles an Alice im Wunderland erinnert. Und die Selbst-Entdeckung der Bella Baxter - grandios!
Nachdem mein Mann ihn im Kino gesehen hatte und sehr begeistert war, kam er gestern mit der dvd an und wir schauten „Poor Things“ gemeinsam an.
Ich war nicht soo begeistert. Ein gut erzähltes „Märchen“ mit teils tollen Bildern, einer tollen Emma Stone und (mir) insgesamt etwas zu lang.
Vielleicht ist es ein Film, den man besser im Kino ansehen sollte.
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"Paradise has never been about places. It exists in moments. In connection. In flashes across time."
2024 scheint ein bisschen ein Kinojahr zu werden, habe heute "Geliebte Köchin" gesehen.
Die Bilder waren sehr schön, das Essen gut in Szene gesetzt, aber die Geschichte war so ein bisschen - hmm, nichtssagend bzw hatten meine Freundin und ich die Frage, ob wir sie vielleicht nicht richtig verstanden hatten, uns irgendwas entgangen ist?
Fazit: gut komponiert, aber keine ganz so mitreissende Melodie.
"Wer nichts fürchtet, ist nicht weniger mächtig als der, den alles fürchtet." - F. Schiller, Die Räuber
Moderatorin im Reiseforum, Frauengesundheit, Kinder, Familie und Erziehung, Kindergesundheit, Kinderwunsch, Psychische Gesundheit und psychische Erkrankungen, Schwangerschaft, Baby und Kleinkind, Umbrüche im Leben, Verlust und Trennung, Was bringt Dich aus der Fassung?
Zitat von Tabea57 im Beitrag #314Heute habe ich "Poor Things" gesehen. Was für eine Fahrt! Und diese Bilder! Sieht aus wie gemalt und ist es wahrscheinlich auch. Hat mich alles an Alice im Wunderland erinnert. Und die Selbst-Entdeckung der Bella Baxter - grandios!
Nachdem mein Mann ihn im Kino gesehen hatte und sehr begeistert war, kam er gestern mit der dvd an und wir schauten „Poor Things“ gemeinsam an.
Ich war nicht soo begeistert. Ein gut erzähltes „Märchen“ mit teils tollen Bildern, einer tollen Emma Stone und (mir) insgesamt etwas zu lang.
Vielleicht ist es ein Film, den man besser im Kino ansehen sollte.
ja ich glaube der muss auf großer Leinwand gesehen werden. Ich bin so froh, dass ich zweimal hintereinander im Kino war um ihn zu sehen - Kinoabo sei dank!
Zitat von fritzi im Beitrag #344... "Geliebte Köchin"...
Die Bilder waren sehr schön, das Essen gut in Szene gesetzt, aber die Geschichte war so ein bisschen - hmm, nichtssagend bzw hatten meine Freundin und ich die Frage, ob wir sie vielleicht nicht richtig verstanden hatten, uns irgendwas entgangen ist?
Fazit: gut komponiert, aber keine ganz so mitreissende Melodie.
Ich glaube, das ist ein Film, der einen in der richtigen Stimmung erreichen muss. Ich war von der ersten Minute an fasziniert, von der Schönheit, der Detailverliebtheit, der Sorgfalt und Ruhe mit der dort gekocht wird. Ich fand auch die Liebesgeschichte sehr schön erzählt.. ich glaube, nicht, dass es viel mehr zu verstehen gibt. Aber ich kenne auch Leute, die es wie du sehen.
Zitat von dekomaus24 im Beitrag #339Ich war in back to black - tja was soll man sagen, tragisch wie manch junges Leben endet. Finger weg von Drogen und zuviel Alkohol. Ich hätte mir ein wenig mehr Tiefgang in dem Film gewünscht, fand das ganze etwas zu stationsmäßig "abgearbeitet" und das Filmende auch nicht so ganz zufriedenstellend. Musik aber top.
Mir ging es wie dir. Ich fand ihn sehr gut ansehbar, aber ein bisschen arg glatt. Toll gespielt nicht nur von Marisa Abela, auch Eddie Marsan und Leslie Manville haben mir gefallen.. also ein durchaus "unterhaltsamer" Film. Aber vielleicht habe ich die sehr gute Doku AMY noch zu sehr im Kopf, die ja ein kritisches Licht auf Amy Winehouses Vater wirft. In BACK TO BLACK kommt er ziemlich gut weg. Die Regisseurin hat sich wohl eng mit der Familie ausgetauscht und wollte den Film aus Amy Winehouses Perspektive erzählen. Das funktioniert auch ganz gut, mich hat es aber nicht berührt.
ja ich glaube der muss auf großer Leinwand gesehen werden. Ich bin so froh, dass ich zweimal hintereinander im Kino war um ihn zu sehen - Kinoabo sei dank!
Perfect Days hab ich jetzt erst gesehen (DVD bestellt weil ich nicht gerne ins Kino gehe), ich hatte mich sehr gefreut, erhofft daß das wie Jim Jarmusch' Paterson wird, nur besser. Finde ihn als Film nicht sehenswert, wo Paterson einen scheinbar ereignislosen Alltag mit wunderschönen Bildern darstellt (und ich ihn deshalb schon mindestens 15 Mal gesehen habe) schau ich hier einem Typen beim Kloputzen zu und gelegentlich schaut er so demonstrativ versonnen drein weil er die Musik Blätter/Schatten/Sonne schön findet. Das ist echt ein bissl wenig als Alterswerk des großen Wim Wenders.
Zugleich habe ich mir gedacht - das ist eigentlich immer schon mein Leben, Brotberuf, in der Freizeit lesen, Musik hören, Bücher und Musik sammeln, so ein bissl auf Künstler dilettieren - warum bin ich nicht so richtig glücklich damit ?